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8. Etappe: Evolène - Cab. de Moiry (10.09.02)

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Eine spannende und anstrengende Etappe über den Col du Tsaté zur absolut atemberaubend gelegenen Hütte oberhalb des Moiry-Gletschers. Während des 1625 Höhenmeter zählenden Aufstiegs zum Col ist es teilweise neblig, später meist sonnig aber windig.
An exciting and taxing stage across the Col du Tsaté to the hut that is breath-takingly located above the Moiry glacier. During the 1625 meters of elevation to the pass it is partly foggy, later mostly sunny albeit rather windy.
Nach einem Frühstück an der Bushaltestelle, fahren wir mit dem pünktlichen Postbus über Les Haudères nach La Sage. Dort starten wir in 1200m Höhe den Aufstieg zum Col du Tsaté (2825m). Zunächst geht es durch ein Waldstück, dann über offenes Feld, aber stets steil bergauf.
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Zunächst verläuft der Weg sehr schön im Wald
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Kleine zerfallene Ansiedlung Mayens de Motau
Wir passieren kleine Hausansammlungen, verfallene Hütten und jede Menge Kruzifixe, die an Verstorbene erinnern. Die Wegbeschreibung in der "Haute-Route Bibel" ist tw. unklar ("the third bassin" ist bereits das vierte), die Ausschilderung miserabel. Aufziehende Wolken und Nebel erschweren die Orientierung.
Der Anstieg zum Col du Tsate ist zwar anstrengend, technisch jedoch einfach - kein Vergleich mit dem Col de Riedmatten.
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Sieht ein bisschen unheimlich aus, diese Gegend.
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Blick kurz nach der Überschreitung des Col du Tsate auf den Moiry-Gletscher
Oben sehen wir wenig, doch bereits nach knapp 20 Minuten des Abstiegs lässt sich unser Tagesziel, die Cabane de Moiry, spektakulär oberhalb des Moiry-Gletschers gelegen, ausmachen.
Wir hasten weiter den Berg hinunter und lassen uns auch von weidenden Kühen nicht aufhalten. Ziel ist die kleine Buvette am Parkplatz, an der es laut Bibel Erfrischungen geben soll. Doch dies ist im September unter der Woche leider nicht der Fall. Überhaupt ist es zu dieser Jahreszeit recht ruhig, Hotels haben teilweise geschlossen, Seilbahnen fahren nicht (z.B. Le Châble-Verbier) etc. Notgedrungen pausieren wir also bei Wasser und Müsliriegeln (die Axel seit diesem Zeitpunkt nicht mehr sehen kann!) und beobachten die Badelatschen-Alpinisten, die ihre "Bergwanderung" vom Parkplatz aus starten.
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Kuhslalom vor der Kulisse des Lac de Moiry
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Nach dem Schock mit der Buvette geht es erst sachte bergan...
Gut erholt machen wir uns an den verbleibenden 400m Aufstieg zur Cabane.
Zunächst geht es nur leicht bergan am Moränenrand entlang, die letzten knapp 300 Höhenmeter steigen wir dann fast senkrecht in der Wand auf zur Cabane.
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... das Ziel immer vor Augen
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Cabane de Moiry (2825m)
Dort kommen wir gegen 15.10 Uhr gut erschöpft nach 1600m auf und 400m ab an. Die Hütte liegt absolut spektakulär an einer Abbruchkante zum Moiry-Gletscher in gut 2800m Höhe. Sie ist relativ alt, aber sehr gemütlich.
WCs und Waschbecken sind draußen, Tee auch, wie der Hüttenwirt Axel mit leicht entschuldigendem Blick berichtet als dieser aus dem Dortoir die Treppe runterkommt und nach Stefanie sucht...
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Der Tee ist warm...
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Schade, dass die Klos keine Panoramafenster hatten ;-)
Wir genießen die ruhige Atmosphäre "am Ende der Welt" und die Aussicht auf den beeindruckenden Gletscher direkt vor der Nase.
Es sind auch viele Kletterer und Eiskletterer auf der Hütte, die sich im Gletscher und seinen Ausläufern austoben.
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Kleiner Hüttengarten vor dem Gletscher
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Gedonnert hat es nicht, solange wir da sind
Nochmal los ins Eis wagen wir uns allerdings nicht. Die Etappe reichte für diesen Tag.
Gemeinsam mit den beiden "Colorado-Guys" Dawn und Jason (die übrigens auch einen sehr netten Bericht über ihre Haute Route geschrieben haben) und dem "rennenden Australier" Bill ("Did you spot the Matterhorn from Col de Riedmatten" - "Col de Riedmatten, Col de Riedmatten? Hmm, no, I didn't even stop there, maybe that's why I didn't spot it...") warten wir auf das Abendessen. Unter Zuhilfenahme seines "Naturkühlschranks" zaubert der freundliche Hüttenwirt trotz voller Hüttenbelegung leckere Speisen auf den Tisch.
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"Naturkühlschrank"
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